Schreibend in tieferliegende Ebenen vortasten. Erstaunlich! Immer wieder kommt etwas Neues zum Vorschein und ich erkenne Stück für Stück, was hinter, über, unter und zwischen allem liegt. Leben einfangen. Da kleben wir auf dieser Kugel im All, umgeben von unendlicher Vielfalt und in uns gibt es genauso viel zu entdecken. Was steckt dahinter, wenn wir wollen, wüten, sehnen, genießen, fürchten… Meine innere Vielfalt in Abhängigkeit zum mehrschichtigen Anderen ergründen. Tausend Leben im Blut. Das finde ich spannend. Hier ein kleiner Einblick.

Es gibt zwei Arten die Welt zu sehen, so als gäbe es keine Wunder, oder so, als wäre alles eines. (Einstein)

Wo ich bin

veröffentlicht auf smartstorys.at, als Hörgeschichte gesprochen auf spotify

Müde und gelangweilt streichelt mein Zeigefinger das Smartphone. Ich verschwende Lebenszeit. Und was ist eigentlich mit Gott los? Ein menschenlebenlang Urlaub oder was?

Hörgeschichte: Liebe in Zeiten von Corona

*

Am Vorabend der Unabhängigkeit

veröffentlicht auf smartstorys.at

Unzählige Menschen waren gekommen. Familien aus vier Generationen drängten sich dicht an dicht in die größte Kapelle Neuspaniens. Auf den Bänken saßen Alte, Schwache, stillende Mütter und Schwangere wie Hühner auf einer viel zu kurzen Stange. Jeder Zentimeter wurde ausgenutzt, manche trugen zwei, andere drei Kinder auf dem Schoß. Bis an die steinernen, heiligen Wände gelehnt stand sein Volk, es mussten Zehntausende sein. Die Menschentraube erstreckte sich hinaus durch das Tor auf den Kirchvorplatz und auf alle Stufen des heiligen Berges Tepeyac hinab. Überall standen gläubige Christen, Mexikaner, geboren im heiligen Land, wie auch er, Fray Servando Teresa de Mier. Sie waren zahlreich, stark und bereit. Für ein herrschendes Volk fehlten nunmehr Stolz und Selbstvertrauen, beides würde er ihnen heute verleihen.

Mier war es endgültig leid sich untertänig zu fühlen und zu beobachten, wie sich Seinesgleichen vor spanischen Herren erniedrigte. Hier und heute würde er den Untertan begraben und auferstehen als Anführer, Herr und Priester. Der Blick auf sein Volk machte ihn stolz, seine Brust schwoll vor Ehrfurcht an und sein Herz glühte wie Feuer. Er war sowohl körperlich als auch geistig auf dem Höhepunkt seines Lebens angekommen, stark und mächtig, gelehrt und erfahren konnte er nun endlich Großes bewirken.

Seit seiner Niederkunft wusste er, dass er zu Höherem berufen war, doch war es ein steiniger Weg, den er durchlaufen musste. Als Nachfahre der Herzöge Granadas mangelte es ihm zwar nicht an Reichtum und Einfluss, doch wurde umso mehr von ihm erwartet. Er war jeher der beste Schüler gewesen, musste sich jedoch stets im Zaum halten und sein feuriges Gemüt zügeln, um seinen Lehrern diszipliniert, ergeben und treuherzig zu begegnen. Dies gelang ihm nur schwer und erforderte mehr Anstrengung als jedes Studium. Zu schnell war seine Zunge, zu spitz sein Verstand, zu laut sein Verlangen kritisch zu denken. Er wollte Wahrheiten umstoßen und mit den höchsten Autoritäten diskutieren. Er sah sich jedem Lehrer ebenbürtig und konnte dies kaum verbergen. Häufig kassierte er Strafen, doch nichts brach seine aufsässige Persönlichkeit. Er fühlte Zeit seines Lebens, dass er im Recht war und den Segen Gottes in sich trug. Gott selbst wies ihm den Weg und jeder, der dies blasphemisch nannte, war in Wahrheit zerfressen von Neid auf Miers heiligen Bund mit dem Herrn.

Die Priesterlaufbahn hatte sein Vater für ihn gewählt, da sie die glorreichste Zukunft versprach. Ein halbes Leben lang versank Mier in Büchern, hatte bei Kerzenschein studiert, mit Brüdern diskutiert und wurde schließlich dominikanischer Mönch und Priester. Zuletzt hielt er den Doktortitel der Theologie in seinen eifrigen Händen. Doch hier und heute, ein Jahr vor seinem dreißigsten Geburtstag würde aus dem Knaben endgültig ein großer Mann werden. Bislang hatte er große Namen erforscht, nun war die Zeit reif selbst in die Chroniken einzugehen, um von künftigen Generationen studiert zu werden. Dieser Scheidetag seines Lebens würde den Grundstein für sein weiteres Wirken legen. Heute musste seine Predigt zum Meilenstein der Geschichte Mexikos, ja der Weltgeschichte werden.

Doch wahrlich, nie hatte ihn etwas mehr Mut abverlangt, er musste sogar tief verwurzelte, niedere Urinstinkte überwinden, um sich selbst in tödliche Gefahr zu bringen. Schließlich konnte er die Folgen trotz taktischer Überlegung nicht lückenlos absehen. Seine aufrührerischen Worte könnten sogar zum Galgentod führen. Heute entschied sich, ob er Mittelmaß blieb, oder ein des Denkmals würdiger Vaterlandsheld würde. Mit Entschlossenheit blickte Fray Servando Teresa de Mier auf sein Volk, das er lehren und vereinen wollte. Er würde die feurige Glut der Leidenschaft in jedem Herzen entfachen und jeden Geist bereinigen, auf dass ein jeder bis aufs Messer für sein heiliges Land kämpfen würde.

Doch nicht nur sein Volk stand unter Miers Kanzel. In der ersten Reihe saßen Heuchler und Peiniger. Unter seinen Füßen versammelte sich die gesamte klerikale und zivile Obrigkeit, der Vizekönig des Vizekönigreichs Neuspaniens und der Erzbischof höchst persönlich. Das Vize würde er ihnen austreiben und das Königreich Mexiko ausrufen. Er hatte nicht übel Lust auf diese großkotzigen Muttersöhne zu spucken, die sich zu Übermenschen aufplusterten, ohne nur einen Funken des Verstandes, einen Hauch der Weitsicht zu besitzen, die Mier innewohnte. Was rechtfertigte die größte Ungerechtigkeit, die es Mier verwehrte Vizekönig Neuspaniens zu sein? Warum würde Mier niemals Erzbischof werden können? Es gab nur einen einzigen, mickrigen, ungeheuerlichen Grund: Er war nicht im Königreich Spanien, sondern im Vizekönigreich Neuspanien geboren.

In ihm brannte die geballte Wut seiner Landesgeschichte. Auf diesem heiligen mexikanischen Boden regierten einst Adlige Azteken. Sie waren vom gleichen Geschlecht, wie die Völker der europäischen Antike und standen alten Griechen, Römern und Ägyptern um nichts nach. Miers Familie war seit Generationen in diesem Land, seine Wurzeln reichten mütterlicherseits bis in die Zeit der Eroberung. Im Falle einer Wiederherstellung des altmexikanischen Kaiserreiches hegte er somit rechtmäßigen Anspruch auf den Thron.

Und er, der hier auf dieser geweihten mexikanischen Erde geboren war durfte sein eigenes Volk nicht regieren? Mehr noch, er würde sein Leben lang fremdbestimmt und durch die spanische Krone verwaltet? Nichtsnutze aus Spanien kamen mit prunkvollen Schiffen und regierten sein Land, ohne es zuvor je betreten zu haben. Vor allem aber fehlte ihnen die geringste Kenntnis der Landesgeschichte und jedes Gespür für die Mentalität seines Volkes. Es war Unrecht und Fray Servando Teresa de Mier war geboren, um die stählernen Ketten Spaniens zu sprengen und Recht zu schaffen. Das Vizekönigreich Neuspanien würde unter seiner Führung untergehen. Mexiko jedoch würde wie die schönste Blume auf Erden als Land der Sonne im neuen Glanz erstrahlen. Die Tage seiner Knechtschaft waren gezählt und die Epoche der spanischen Obrigkeit am Ende. Im Norden hatte die USA unlängst ihre Unabhängigkeit von England besiegelt, in Frankreich stürmte das Volk den Palast, enthauptete seine Peiniger, jetzt würde die spanische Krone ihre Macht einbüßen und sollte froh sein, wenn ihr das Haupt am Rumpf blieb.

Mier hatte seine Predigt gut vorbereitet, jedes Wort sorgsam gewählt und jeden Ton minutiös einstudiert. Seine Predigt würde die spanischen Krone entmachten, ihr jede Legitimation rauben. Es war ganz einfach und Mier wunderte sich, dass nie zuvor ein Landsmann darauf gekommen war. Es gab nur einen einzigen Grund, der die spanische Herrschaft legitimierte, einen Grund, den es anzugreifen und vollends auszumerzen galt. Die päpstliche Bulle und damit der gesandte Gottes auf Erden hatte den Spaniern das Land zugesprochen, um die Wilden zu zähmen und die Ungläubigen zu Evangelisieren. Die einzig legitime Aufgabe der Eroberer war die Christianisierung gewesen. Natürlich nahm zur Zeit der Eroberung kaum ein Konquistador seine Verantwortung und den geistlichen Auftrag ernst. Sie schröpften sein Land aus, eigneten sich Reichtum an, versklavten sein Volk, raubten die schönsten Frauen. Sein Dominikanerbruder Montesinos sagte damals:

„Ihr seid alle in Todsünde und lebt und sterbt in ihr wegen der Grausamkeit und Tyrannei, die ihr gegen jene unschuldigen Völker gebraucht.“

Dies war nun fast dreihundert Jahre her, doch viel hatte sich nicht geändert. Noch immer herrschten Barbaren, noch immer regierten gierige Mäuler. Noch heute war die Christianisierung der Grund, weshalb spanische Edelmänner sein Land regierten. Man musste auf Gott geweihtem Land geboren sein, um an oberster Position zu herrschen. So wenig sich jedoch die Obrigkeit verändert hatte, desto stärker hatte sich das Volk gewandelt. Es gab längst nicht mehr Spanier und Indianer. Es gab eine starke Masse an Mestizen, die aus beiden Völkern entsprangen. Sie fühlten sich weder den Indianern, noch den Spaniern zugehörig, sie waren Mexikaner. Und es gab Kreolen, Mier war selbst einer von ihnen, die spanischem Adelsblut entstammten, aber hier auf mexikanischem Boden geboren waren. Ihnen stand eine gehobene Laufbahn zu, die höchsten Ämter jedoch, blieben verwehrt.

„Heute am 12. Dezember 1794, am Festtag unserer heiligen Jungfrau Guadalupe, unserem geliebten Mütterchen, habe ich die Ehre zu euch, zu meinem Volk zu sprechen.“

Nichts in seinem Leben fühlte sich je richtiger, weitreichender, wahrhaftiger an, wie die Worte, die Mier nun an den Erdball richtete.

„Wir alle kennen die Geschichte, das berühmte Blumenwunder unserer Jungfrau Guadalupe, die einst hier an dieser Stelle vor den Augen des bescheidenen Indio Juan Diego erschienen ist. Heute feiern wir diese Erscheinung mit dem Fest der Guadalupe. Wir gedenken daran, dass sie den Indio anwies eine Kapelle errichten zu lassen. In eben dieser heiligen Kapelle sind wir heute versammelt. Der damalige Erzbischof wies den Indio zunächst zurück. Doch das heilige Bildnis der Guadalupe erschien auf dem indianischen Mantel und besiegelte das Wunder. Dieses wundersame Bild hängt eingerahmt hinter mir und wird gestern, heute und für alle Zeit von gläubigen Christen aus aller Welt angebetet.“

Bis hierhin waren seine Doktorväter und das gesamte Vizekönigshaus einverstanden. Sie lächelten milde, fast gütig, als verdanke er ihnen die Ehre sprechen zu dürfen. Doch jetzt würde er den Stachel der Revolution, diesen in dreihundert Jahren geschliffenen Pfeil in ihre Köpfe bohren. Das Lächeln würde ihnen vergehen und sie täten besser daran ihre Koffer noch heute, statt morgen zu packen.

„Doch nun höret, ich sage euch, diese Forschungen sind fehlerhaft. Hier und heute verkünde ich erstmals die wahre Geschichte Neuspaniens. Erstens: das Guadalupebild ist nicht auf dem Mantel Juan Diegos erschienen, sondern auf dem Mantel von niemand geringerem, als dem Apostel Thomas.“

Ein Raunen ging durch die Menge, dann stockte dem Publikum der Atem, viele hielten die Luft an, konzentrierten sich, um mit allen Sinnen zu begreifen, welchem historischen Moment sie beiwohnten. Schnell war klar, dass hier Geschichte geschrieben wurde. Die Luft wurde dicht und feucht vom salzigen Schweiß der geistigen Anstrengung.

„Zweitens: Es war nicht der Indio Juan Diego, es war kein geringerer, als der Apostel Thomas, der Jünger Jesu, der von Gott Flügel bekam, in unser Land reiste und hier den Tempel der Guadalupe errichtete. Er war es, der zu seiner Zeit ihr Bild angebracht hatte. Dieses Bild entstand nicht nach Ankunft der Spanier, es wurde bereits 44 n. Chr. von den weisen Hohepriestern der Azteken angebetet.“

Mier genoss mit jeder Pore die bald verwirrten, bald aufgebrachten Gesichter der Gefolgschaft des Vizekönigs. Der Erzbischof blickte nicht weniger zornig. Das mexikanische Volk jedoch erfuhr eine Offenbarung. Ihr Blut hob sich empor, wurde dicker, farbiger, ihr Lebensbaum wurde adlig, geheiligt von Gott selbst. Mier hörte förmlich, wie die Ketten dumpf zu Boden fielen und sich Knochen aufrichteten. Seine Predigt wurde feuriger, entflammte jede Vaterlandsliebe, verbrannte Fesseln, schenkte ein neues Bewusstsein. Sein versklavtes Volk wurde heilig, mit seiner Hilfe konnte es sein Rückgrat aufrichten.

„Drittens: Die Indianer wurden dem Christentum abtrünnig. Als die spanischen Eroberer kamen, fanden sie demnach tatsächlich keine Christen mehr vor. Das Bild jedoch, konnten die ketzerischen Indios nie zerstören, obgleich sie es geschändet hatten. Der Apostel selbst hatte das Bildnis versteckt und der bescheidene Indio Juan Diego hatte es 1531 durch die Erscheinung Guadalupes wiederentdeckte und damit den Erzbischof überzeugt diese Kirche zu errichten. Es war nicht nur die Erscheinung Guadalupes, es war die lebendige Maria, die sich auf den Stoff gedruckt hatte! Es ist also bewiesen, dass sowohl Maria, als auch der Apostel Tomas und ferner Jesus selbst auf dieser, unserer heiligen mexikanischen Erde gewesen waren. Das aztekische Volk hat einen biblischen Ursprung, dies beweisen Zeichnungen ausgegrabener Funde. Huitzilopochtli, der Kriegs- und Stammesgott der Azteken, führte diese einst aus dem Land der Berge hier in dieses Tal, wo sie Tenochtitlán, die heutige Hauptstadt Mexikos auf einem See gründeten. Dieser Huitzilopochtli war kein geringerer als Jesus Christus selbst und seine Mutter Coatlicue ist unsere heilige Maria. Damit entzieht sich jeder spanische Anspruch auf unser Land. Gott selbst hat es geweiht!“

Mier war in Extase geraten. Keine Menschenseele hatte je eine glühendere Rede gehört. Als der Rausch langsam verflog und die letzten Worte verklangen, war dem Dominikaner klar, dass nun Flucht und Exil bevorstanden. Er würde vor Gerichten sprechen, verurteilt werden und in Gefangenschaft leben. Sie würden ihn nach Spanien übersiedeln, ihn durch die westindische Kolonialverwaltung zerren. Doch lange Tage hinter dicken Mauern würden seinen Geist nur wendiger, die Feder in der Hand nur flinker machen. Er würde kämpfen und immer wieder fliehen, um sich erneut aufzulehnen. In Revolutionären der alten und der neuen Welt würde er Verbündete finden, er würde Männer anführen, eine Gefolgschaft gründen.

Mit dieser Predigt zum Festtag der Guadalupe hatte er den größten Stein der Menschheitsgeschichte ins Rollen gebracht und sein gesamter Kontinent würde es ihm danken. Das allein zählte und war jeden Tropfen Schweiß wert. Unruhige Jahre standen bevor, doch am Ende würde Mier seinen rechtmäßigen Thron besetzen. Tief in seiner Brust spürte er die zweifellose Gewissheit, dass er der erste Kaiser Mexikos werden würde.

*

LIED: Niemals Sterben

Hell dunkel hell dunkel Montag, hell dunkel hell dunkel Donnerstag, hell dunkel hell dunkel Sonntag.

Schulfrei final, Blick auf die Startbahn
doch Freude aufs Auslandsjahr kommt nicht an.
Nur Wehmut, weil ich schon die Landebahn seh,
Ein Jahr wie ein Tag, das tut so weh.

Klar ich weiß Erinnerungen wie eine Perlenschnur blabla
den letzten Traum erinner ich ganz genau, doch der war nie wirklich wahr.

Ich hör mich lachen „Den Ball hat Opa noch aus der Kaiserzeit“,
jetzt spottest du „Das ist wohl noch ein DDR Kleid?“
Wäre die Erde ein Jahr alt, gäb´s die Menschheit 10 Minuten
Und jetzt zieh dich endlich an, denn wir müssen uns sputen.

Gebaut für die Wildnis überleben wir heute
Verkehrsunfälle, Radiowellen, Handystrahlung, Krankheiten
jedes Unglück abgewendet lachen wir kleinen Leute
doch die Belohnung zum Schluss ist reiner Zynismus.

Ich bring mein Kind auf die Welt, leg es an meine Brust
und ein Urschrei ertönt, weil es sterben muss.
Nicht heute und nicht morgen doch viel zu bald bestimmt
und das ist es, was mir an allem die Freude nimmt.

Bitte bitte bitte lieber Gott, mach dass es dich gibt,
denn ich bin viel zu tief in das Leben verliebt.
Jesus und Maria kommt her, nehmt mich in euern Arm,
und sagt mir mit dem Tod, fängt das Leben erst richtig an!

Hell dunkel hell dunkel Montag, hell dunkel hell dunkel Donnerstag, hell dunkel hell dunkel Sonntag.

Nichts unterscheidet den Blick auf den See vom Blick aufs Kalenderblatt!
Echt ist nur jetzt und jetzt ist jetzt schon nicht mehr jetzt.
Mal deine Jahre auf ein Blatt, schneid ab wo du stehst und überleg dir genau wie du weitergehst.

Der perfekte kleine Mensch und das erste Engelslachen
schlafen will er nur auf meinem Arm,
doch nur ein Filmschnitt entfernt ist dieses Baby ein Mann,
der letzte Gute Nacht Kuss kam unbemerkt irgendwann.

Klar, das Baby weint, die Familie lacht, der Tote lacht, die Familie weint,
auch wenn mir dein Trost kurz etwas Hoffnung macht, ist es die Wunde nicht geheilt, wie es mir scheint.

Ich bring mein Kind auf die Welt, leg es an meine Brust
und ein Urschrei ertönt, weil es sterben muss.
Nicht heute und nicht morgen doch viel zu bald bestimmt
und das ist es, was mir an allem die Freude nimmt.

Bitte bitte bitte lieber Gott, mach dass es dich gibt,
denn ich bin viel zu tief in das Leben verliebt.
Buddha und Lakshmi kommt her, nehmt mich in euern Arm,
und sagt mir mit dem Tod, fängt das Leben erst richtig an!

Bitte Bitte lieber Gott, ich flehe dich an, mach das es dich gibt und ich dich spüren kann, denn ich brauch das Happy End, sonst werd ich verrückt, bestimmt sehn wir uns alle wieder und lachen nur darüber, das wir mal dachten der Tod sei das Ende, dabei weiß doch jedes Kind, das alle simmer weiter fließen muss, sich nur wandelt, aber niemals ganz vergeht.