Schreibend in tieferliegende Ebenen vortasten. Erstaunlich! Immer wieder kommt etwas Neues zum Vorschein und ich erkenne Stück für Stück, was hinter, über, unter und zwischen allem liegt. Leben einfangen. Da kleben wir auf dieser Kugel, umgeben von expandierender Vielfalt und in uns gibt es genauso viel zu entdecken. Was steckt dahinter, wenn wir wollen, wüten, sehnen, genießen, fürchten… Mich in Abhängigkeit zum mehrschichtigen Anderen ergründen. Tausend Leben im Blut. Das finde ich spannend. Seit 2023 sauge ich Schreibseminaren auf, die ich gerade noch zerkaue, schlucke, verdaue, bevor… Also sagen wir, aktuelle Schreibprojekte sind im Prozess.

Es gibt zwei Arten die Welt zu sehen, so als gäbe es keine Wunder, oder so, als wäre alles eines. (Einstein)

Einige Texte von 2015 – 2020

Im Podcast Muttis Kopfchaos u.a. auf Spotify, Anchor.fm schicke ich meine zwei Mutterstimmen, die moderne Businessfrau und die archaische Steinzeitmama in den Ring. Auf diesem Kanal findet ihr auch vertonte Hörgeschichten.

LIED: Niemals Sterben

Hell dunkel hell dunkel Montag, hell dunkel hell dunkel Donnerstag, hell dunkel hell dunkel Sonntag.

Schulfrei final, Blick auf die Startbahn,
doch Freude aufs Auslandsjahr kommt nicht an.
Nur Wehmut, weil ich schon die Landebahn seh´,
Ein Jahr wie ein Tag, das tut so weh.

Klar ich weiß, Erinnerungen wie eine Perlenschnur, blabla,
den letzten Traum erinnre ich ganz genau, doch der war nie wirklich wahr.

Ich hör mich noch lachen: „Das ist doch noch aus der Kaiserszeit“,
jetzt spottest du: „Ist das ein DDR Kleid?“
Wäre die Erde ein Jahr alt, gäb´s die Menschheit 10 Minuten,
und jetzt zieh dich endlich an, denn wir müssen uns sputen.

Gebaut für die Wildnis überleben wir heute:
Verkehrsunfälle, Radiowellen, Handystrahlung, Krankheiten,
jedes Unglück abgewendet lachen wir kleinen Leute,
doch die Belohnung zum Schluss ist reiner Zynismus.

Ich bring mein Kind auf die Welt, leg es an meine Brust
und ein Urschrei ertönt, weil es sterben muss.
Nicht heute und nicht morgen doch viel zu bald bestimmt
und das ist es, was mir an allem die Freude nimmt.

Bitte bitte lieber Gott, mach dass es dich gibt,
denn ich bin viel zu tief in das Leben verliebt.
Jesus und Maria kommt her, nehmt mich in euern Arm,
und sagt mir mit dem Tod, fängt das Leben erst richtig an!

Hell dunkel hell dunkel Montag, hell dunkel hell dunkel Donnerstag, hell dunkel hell dunkel Sonntag.

Nichts unterscheidet den Blick auf den See vom Blick aufs Kalenderblatt!
Echt ist nur jetzt und jetzt ist jetzt schon nicht mehr jetzt.
Mal deine Jahre auf ein Blatt, schneid ab wo du stehst und überleg dir genau wie du weitergehst.

Der perfekte kleine Mensch und das erste Engelslachen,
schlafen will er nur auf meinem Arm,
doch nur ein Filmschnitt entfernt ist dieses Baby ein Mann,
der letzte Gute Nacht Kuss kam unbemerkt irgendwann.

Klar, das Baby das weint, die Familie lacht, der Tote, der lacht und die Familie weint,
auch wenn mir dein Trost kurz etwas Hoffnung macht, ist die Wunde nicht geheilt, wie mir scheint.

Ich bring mein Kind auf die Welt, leg es an meine Brust
und ein Urschrei ertönt, weil es sterben muss.
Nicht heute und nicht morgen doch viel zu bald bestimmt
und das ist es, was mir an allem die Freude nimmt.

Bitte bitte lieber Gott, mach dass es dich gibt,
denn ich bin viel zu tief in das Leben verliebt.
Buddha und Lakshmi kommt her, nehmt mich in euern Arm,
und sagt mir mit dem Tod, fängt das Leben erst richtig an!

Bitte Bitte lieber Gott, ich flehe dich an, mach das es dich gibt und ich dich spüren kann, denn ich brauch das Happy End, sonst werd ich verrückt, bestimmt sehn wir uns alle wieder und lachen nur darüber, das wir mal dachten, der Tod sei das Ende, dabei weiß doch jedes Kind, das alles immer weiter fließen muss, sich nur wandelt und wandelt, aber niemals, niemals ganz vergeht.